Liebe Leserinnen und Leser,

sie sind bunt, plapperfreudig und dementsprechend gesellig: Papageien und Sittiche sind die Partylöwen unter den Vogelarten – und fühlen sich am wohlsten, wenn sie von Gleichgesinnten umgeben sind. Wer zu Hause wiederum nur einen Vogel im Käfig sitzen hat, wird bisweilen erfinderisch. Um den quirligen Tieren den Austausch mit anderen zu ermöglichen, haben sich so manche Besitzer den Zoom-Video-Trend aus dem Home Office zum Vorbild genommen: Sie ermöglichen ihren gefiederten Haustieren einen Videoanruf mit Artgenossen bei anderen Menschen. Scheinbar mit Erfolg: Laut Jennifer Cunha, Wissenschaftlerin von der Northeastern University, sind Papageie und Sittiche begeistert von Videoanrufen – vor allem, wenn sie live stattfinden.

Mit ihrem Team untersuchte Cunha nun, ob die Vögel tatsächlich Live-Calls bevorzugen oder ob sie sich auch mit Aufzeichnungen begnügen. Für die Untersuchung wurden neun Halter von unterschiedlichen Papageienarten mit Tablets ausgestattet. Dank einem speziell entwickelten Interface konnten die Papageien selbst Videoanrufe starten. Ihre Tablets wiesen extra große Knöpfe mit Bildern anderer Papageien auf, die ebenfalls an der Studie teilnahmen. Zudem wurden die Vögel darauf dressiert, den Facebook Manager zu starten, wenn sie anrufen wollten.

Das Ergebnis passt zum oben genannten Partylöwen-Profil: Denn die gefiederten Gesellen präferierten eindeutig Live-Calls gegenüber vorgespielten Aufnahmen. Sie zeigten wesentlich mehr und länger Interesse, wenn gegenüber ein Papagei live ins Bild kam. Bei Aufzeichnungen verloren sie dagegen rascher das Interesse. Klingt ganz verdächtig nach jenen Video-Calls im Home Office, bei denen der Gegenüber die Kamera auslässt. Mehr zu den videobegeisterten Papageien lesen Sie bei spektrum.de

Weitere Neuigkeiten haben wir in der Presseschau für Sie gesammelt. Angeregte Lektüre!

Halb so viele Pestizide: Özdemirs vage Pläne

Meldung, 1 Minute Lesezeit

Umweltverbände fordern in einem offenen Brief an Landwirtschaftsminister Cem Özdemir konkrete Maßnahmen zur Reduktion des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft. Die 14 Verbände, darunter der BUND, der Nabu und der Bio-Anbauverband Demeter, kritisieren das Diskussionspapier „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“, das vorher „Pestizid-Reduktionsprogramm“ hieß. Mit diesem will das Landwirtschaftsministerium verschiedene Akteure in die Reduktion von Pestiziden miteinbeziehen. Bis zum 3. Mai konnten etwa Umwelt- oder Bauernverbände Stellungnahmen zu dem Papier einreichen. Die darin formulierten Ziele des Landwirtschaftsministeriums, den Pestizideinsatz bis 2030 zu halbieren, unterstützen die Umweltverbände dabei. Allerdings fehle es an „verbindlichen, erreichbaren und messbaren Maßnahmen“. Auch der Deutsche Bauernverband kritisiert das „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ – allerdings aus anderen Gründen. Er bezeichnet es als „Affront gegenüber der Landwirtschaft“. Mehr zu den Kritikpunkten bei taz.de

Deutsche sind bereit für einen Wandel im Verkehr

Hintergrund, 5 Minuten Lesezeit

Seit der Corona-Pandemie nehmen die Menschen die Klimakrise ernster. Das hat zu Verhaltensänderungen geführt, wie die jetzt veröffentlichte Mobicor-Studie zur Mobilität in Deutschland ausweist. Rund 10.000 Interviews in vier Erhebungswellen von 2020 bis 2023 ergaben: Das Auto ist zwar nach wie vor die Nummer eins unter den Verkehrsmitteln in Deutschland, es wird aber weniger gefahren als früher. Gewinner sind die Füße – seit der Pandemie wird so viel gelaufen wie schon lange nicht mehr. In den Städten und dort, wo es Radwege gibt, gewinnt zudem das Fahrrad an Bedeutung. Verlierer bleibt der öffentliche Verkehr. Das zeitweise geltende Neun-Euro-Ticket und das Deutschlandticket haben zwar richtige Anreize gesetzt, für das Gelingen der Verkehrswende sind die Angebote aber nicht ausreichend. klimareporter.de erläutert die Erkenntnisse der Studie

Forscher entdecken mögliche Geburtsstätte von seltener Hammerhai-Art

Meldung, 1 Minute Lesezeit

Der Glatte Hammerhai ist eine der größten Hammerhai-Arten – und gefährdet. Nun glauben Wissenschaftler, eine neue Geburtsstätte dieser Art gefunden zu haben: vor einer Insel im ecuadorianischen Galapagos-Archipel. Laut dem Nationalpark wäre es eine „sehr seltene“ Sichtung. Sollte der Fund bestätigt werden, wäre er der erste Nachweis einer Geburtsstätte für Glatte Hammerhaie (Sphyrna zygaena) auf den Galapagosinseln. Auf der Liste der bedrohten Arten der International Union for Conservation of Nature wird diese Art als „gefährdet“ eingestuft. Wissenschaftler hatten im Galapagos-Meeresschutzgebiet vor der Insel Isabela ein junges Hammerhaiweibchen entdeckt und es markiert. Das Tier soll nun weiter überwacht werden, um Hinweise darauf sammeln, dass dort Junge zur Welt kommen. Spiegel.de berichtet

Die Schattenseiten des Superfoods Kokosnuss

Hintergrund, 4 Minuten Lesezeit

Die Kokosnuss gilt als echtes Superfood – lecker, gesund und scheinbar grenzenlos einsetzbar. Kein Wunder also, dass die weltweite Nachfrage steigt. Der zunehmende Konsum bringt allerdings Probleme in den Anbaugebieten mit sich. Kokosfarmer arbeiten unter gefährlichen Bedingungen und das oft für wenige Euro am Tag. Laut einer Oxfam-Studie leben geschätzt rund 60 Prozent der Kokosnussbauern auf den Philippinen unterhalb der Armutsgrenze. Sie sind abhängig von Zwischenhändlern und nehmen als Lohn das, was man ihnen anbietet. Dazu kommen die gefährlichen Arbeitsbedingungen bei der Ernte. Es gibt keine Maschinen, die den Farmern das Klettern in schwindelerregender Höhe abnehmen können. Statistiken zu Stürzen oder Todesfällen gibt es nicht, unter welchen Umständen Farmer arbeiten, wird weder erfasst noch kontrolliert. Hintergründe und mögliche Lösungsansätze bei zdfHeute.de

Neon-Effekt funktioniert auch bei Mäusen

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Ob am Computer, in der Werbung oder in der Kunst: Wir sind täglich umgeben von optischen Täuschungen. Ein Forschungsteam rund um Masataka Watanabe von der Universität Tokio hat sich nun optische Täuschungen zunutze gemacht, um mehr über die Prozesse der visuellen Wahrnehmung im Gehirn herauszufinden und welche Ebenen von Neuronen dafür verantwortlich sind. Die Forschenden konzentrierten sich dabei auf den Neon-Effekt, auch genannt Neonfarbenausbreitung. Dabei handelt es sich um eine optische Täuschung, bei der Konturen wahrgenommen werden, wo eigentlich keine existieren. Die Forschungsgruppe fand dabei heraus, dass die optischen Illusionen bei Mäusen genauso wie beim Menschen funktionieren. Laut ihrem Bericht im Fachjournal „Nature“ zeigten die Messungen der Pupillenweite, dass die Tiere die Muster ebenso aufgehellt wahrnahmen. Was diese Erkenntnis über die neuronalen Grundlagen des Bewusstseins bei Menschen bringen könnte, erläutert derStandard.at

Was macht manche Hunderassen zu besonderen Spürnasen?

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Manche Hunderassen eignen sich besonders gut als Fährtenhunde. Aber hängt das wirklich mit einem herausragenden Geruchssinn zusammen? US-Forscher stellen jetzt eine überraschende These auf: Für besondere Riechfähigkeiten bekannte Hunderassen haben womöglich gar keinen besseren Geruchssinn als ihre Verwandten. Darauf deutet eine bislang unveröffentlichte Studie hin. Die Gruppe um den Biologen William Murphy von der Texas A&M University konnte bei Untersuchungen des Erbguts und des Schädels keine grundsätzlichen Unterschiede beispielsweise zwischen Spürhunden und anderen Hunden feststellen. Das Team geht davon aus, dass die bekannten Unterschiede zwischen den Rassen bei Geruchserkennungsaufgaben vielmehr von angezüchteten Verhaltensunterschieden wie Motivation und Trainierbarkeit kommen. Welche Untersuchungen und Vergleiche das Team durchgeführt hat, lesen Sie bei sueddeutsche.de