Liebe Leserinnen und Leser,

wenn Sie in der letzten Woche in den sozialen Medien unterwegs waren, sind Sie an ihr ganz bestimmt nicht vorbeigekommen: Moo Deng, das Zwergflusspferdbaby mit den rosigen Wangen, das im Juli im thailändischen Khao-Kheow-Zoo zur Welt gekommen und inzwischen zu einer globalen Sensation geworden ist. Das NBA-Team Utah Jazz hat sie bereits zu einem Meme gemacht, eine Bäckerei in Bangkok hat eine Moo-Deng-Torte kreiert und die Kosmetikkette Sephora wirbt mit Make-up-Looks, die von ihren pfirsichfarbenen Wangen inspiriert sind. Aber warum üben Tierbabys so eine Faszination auf uns aus?

Studien zeigen, dass ihr niedliches Aussehen einen Beschützerinstinkt in uns Menschen auslösen. Wissenschaftlern zufolge ist dies ein evolutionäres Merkmal, das der menschlichen Spezies das Überleben über Jahrtausende ermöglicht hat. „Wenn wir diese kindlichen Züge sehen – die großen Augen, die große Stirn, das kleine Kinn und den pummeligen Körper – interpretieren wir das als Hilflosigkeit und Abhängigkeit, und das motiviert uns, uns um sie zu kümmern“, sagt Daniel Kruger, Wissenschaftler für Evolutionspsychologie an der University of Michigan und der State University of New York in Buffalo, der Washington Post. „Und das ist so stark ausgeprägt, dass es artenübergreifend geschieht.“

Wir legen los mit der Presseschau zum Mittwoch. Angeregte Lektüre!

Wie die EU-Kommission Umweltsünder schont

Bericht, 6 Minuten Lesezeit

Keine Kompromisse bei der Achtung des Rechtsstaats, „Justitia ist blind“: Das versprach Ursula von der Leyen bei einer Antrittsrede zur zweiten Präsidentschaft der EU-Kommission im Juli. Doch in der Praxis halten sich von der Leyen und ihre Beamten längst nicht immer daran. Das belegen die Daten über die laufenden sogenannten Vertragsverletzungsverfahren, die das Journalistenteam Investigate Europe ausgewertet hat. Demnach verschont die Kommission in mehr als 40 Fällen die verantwortlichen Regierungen vor Bestrafung. Vor allem beim Verstoß gegen die EU-Umweltgesetze verzichten Präsidentin von der Leyen und ihre Beamten auf ihr schärfstes Instrument: Anstatt die Rechtsbrecher mit hohen Geldstrafen zu belangen, gewähren sie ihnen viele Jahre lang Aufschub. SZ.de berichtet

Wo bleibt der „grüne“ Wasserstoff?

Hintergrund, 4 Minuten Lesezeit

Wasserstoff gehört zu den ersten chemischen Elementen, die sich direkt nach dem Urknall gebildet haben. Es ist das leichteste Element und kommt in der Natur nur in gebundener Form vor. Es steckt in Erdgas und Erdöl, in Mineralien und am häufigsten im Wasser, wo es zusammen mit Sauerstoff das Molekül H2O bildet. Wasserstoff ist ein wichtiger Rohstoff für die chemische Industrie. Das Gas wird auch für verschiedenste Prozesse gebraucht, beispielsweise für die Herstellung von Düngemittel, als Kühlmittel oder für die Raffinierung von Mineralöl. Weltweit verbraucht die Industrie 95 Millionen Tonnen Wasserstoff im Jahr, in Deutschland sind es 1,7 Millionen Tonnen. Der Bedarf wird drastisch steigen, weil damit die Industrie klimaneutral werden kann. tagesschau.de hat die Details

Oktopoden und Fische teilen sich das Kommando bei der gemeinsamen Jagd

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Sie haben ein so komplexes Nervensystem wie kein anderes wirbelloses Tier, sind extrem lernfähig, außerordentlich kreativ und innovativ: Oktopoden gehören zweifellos zu den faszinierendsten Lebewesen auf diesem Planeten. Die hochintelligenten Kopffüßer passen Farbe, Musterung und Textur ihrer Haut perfekt an ihre Umgebung an und kommunizieren auch über diese Farbwechsel. Was wäre, wenn die wandelbaren Achtfüßer längst eine eigene Sprache und Kultur entwickelt hätten, fragte sich zuletzt Ray Nayler in seinem Science-Fiction-Roman „Die Stimme der Kraken“. Inwieweit sie schon jetzt mit anderen Arten kommunizieren, hat nun Eduardo Sampaio untersucht. Mehr dazu hat derStandard.at 

Wenn die Flut kommt: Eine Tropeninsel vor dem Untergang

Videobeitrag, 6 Minuten Laufzeit

Die Folgen des Klimawandels treffen die Philippinen hart, Teile des Landes versinken komplett im Wasser. Eine Flucht können sich viele jedoch nicht leisten. Verschärft wird ihre Not durch Raubbau an der Natur und einer verfehlten Städteplanung. Klimaforscher Angelo Kairos Dela Cruz kritisiert: Viele Politiker machten es sich zu leicht, sie hinterfragten ihr eigenes Handeln nicht und unternähmen viel zu wenig. Mehrere Krisen spielten sich zur selben Zeit ab und treffen die verletzlichsten Menschen. „Und trotzdem besitzen unsere Politiker die Dreistigkeit, alles auf den Klimawandel zu schieben.“ DW berichtet von den Philippinen

Wie Adler zu Segelflugexperten werden

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Sie sind zum Fliegen geboren. Doch auch Steinadler werden offenbar erst durch Erfahrung zu wahren Herrschern der Lüfte: Sie lernen im Lauf des Lebens immer besser, Aufwinde für ihre weiträumigen Erkundungsflüge in den Alpen zu nutzen, geht aus Sender-Daten von 55 Exemplaren hervor. Durch Optimierung des energiesparenden Segelflugs konnten die jungen Steinadler demnach auch ihren Lebensraum innerhalb von drei Jahren enorm vergrößern. Neben der biologischen Bedeutung könnten die Studienergebnisse dem Schutz der prominenten Greifvögel zugutekommen, sagen die Forschenden. Mehr dazu lesen Sie bei wissenschaft.de 

Tiere als Trophäen: Wer rettet Elefant, Löwe & Co.?

Videobeitrag, 45 Minuten Laufzeit

Sie jagen Elefanten, Antilopen, Löwen. Auf den ersten Blick scheint bei der Trophäenjagd alles klar: Reiche, weiße Männer töten teilweise vom Aussterben bedrohte Tiere, um sie sich als Trophäe an die Wand zu hängen. Doch ist es wirklich so einfach? Zunächst einmal ist die Trophäenjagd ein großes Geschäft. Deutschland ist weltweit das zweitwichtigste Land für die Trophäenjagd, aus keinem anderen Land Europas machen sich Jahr für Jahr so viele Jägerinnen und Jäger auf den Weg, um im Ausland Tiere zu schießen. Warum ist das erlaubt und wem nutzt das? Ist es nur ein blutiges Hobby oder sogar ein Beitrag zum Artenschutz? NDR beleuchtet das umstrittene Thema mit dieser Dokumentation