Liebe Leserinnen und Leser,  

die Unterwasserwelt mit den Augen eines Seelöwen sehen – ein australisches Forscherteam macht das nun möglich. Sie statteten acht wilde Australische Seelöwen auf Olive Island und in der Seal Bay mit Kameras aus, die so bei ihren Tauchgängen die Umgebung filmten – und damit bei der Kartierung von Meeresböden vor Südaustralien helfen. Dabei sind beeindruckende Aufnahmen des in weiten Teilen noch unerforschten Meeresgrunds entstanden. Ein kameraführender Seelöwe trifft zum Beispiel auf Delfine, jagt Fische und streift durch bunte Unterwasserwälder.

Insgesamt rund 89 Stunden Videoaufnahmen haben die fleißigen Seelöwen den Forschenden aus fast 2.000 Tauchgängen mitgebracht. Mit ihnen werden nun verschiedene Lebensräume des südaustralischen Meeresbodens identifiziert, darunter Makroalgenriffe und -wiesen sowie Sandbänke. Auf lange Sicht könnten auch die Seelöwen von dem Projekt profitieren. In den vergangenen 40 Jahren ist ihre Population um mehr als 60 Prozent eingebrochen. Indem sie die Forschenden jedoch per Kamera mit durch ihre Jagdgebiete nehmen, können sie diese auf ökologisch wichtige Seelöwen-Lebensräume aufmerksam machen und so zum Beispiel neue Schutzgebiete anregen. Die faszinierenden Aufnahmen können Sie bei scinexx.de ansehen. 

Mit dieser Geschichte starten wir in eine neue Woche und legen los mit der Presseschau. Angeregte Lektüre!

Artenreich und für den Klimawandel gerüstet

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Landschaften mit Gräsern und Kräutern bedecken mehr als ein Viertel der gesamten Landoberfläche. Nach Angaben des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung speichern Wiesen und Weiden große Mengen klimaschädlicher Gase. Außerdem sind sie als Viehfutter sehr wichtig. Artenreiche Wiesen kommen mit den Folgen des Klimawandels besser zurecht. Das ist das Ergebnis einer langjährigen Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. Seit rund zehn Jahren sammeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf 50 Versuchsfeldern in Bad Lauchstädt bei Halle Daten darüber, wie Landwirtschaft und Klimawandel sich gegenseitig beeinflussen. tagesschau.de berichtet

Aus Grau mach Grün

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Angefangen hat alles mit einem Wettbewerb zwischen den Städten Amsterdam und Rotterdam. Angeregt von der Kreativagentur Frank Lee und der grünen Aktiv-Plattform Dus Wat Gaan Wij Doen lieferten sich die beiden Städte 2020 ein Wettrennen, wer von ihnen am meisten Flächen entsiegeln kann. „Tegelwippen“ – auf Deutsch etwa „Gehwegplatten kippen“ oder „Pflastersteine entfernen“ – nannten sie diese Aktion. Ein Jahr später nahmen laut der Onlineplattform Stad + Groen 81 niederländische Städte und Gemeinden an dem Wettbewerb teil. 2023 sollen es bereits über hundert gewesen sein. Ziel ist es, die niederländischen Städte und Gemeinden fit für den Klimawandel zu machen. Dafür werden gepflasterte Flächen in Rasen oder Blumenbeete umgewandelt, Hausfassaden begrünt und Bäume gepflanzt. Mehr dazu hat Klimareporter

Notstand in der Perle der Toskana

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Jetzt liegt die Lagune still unter der Augustsonne, als wäre nichts geschehen. Doch Ende Juli hat ein großes Fischsterben apokalyptische Züge angenommen. Die italienischen Medien sprechen wahlweise von „Inferno“ und „Disastro“. Videoaufnahmen zeigten ein Meer aus Fischkadavern soweit das Auge reicht. Ungezählte Tonnen Fische, die qualvoll erstickt sind und über viele Tage im Wasser trieben. Zuvor, so heißt es, seien sie auf panischer Suche nach Sauerstoff zu Tausenden an die Wasseroberfläche geschwommen. Doch bei Wassertemperaturen von nie dagewesenen 35 Grad war die Lagune von Orbetello umgekippt. Der reiche Fischbestand des Gewässers, in dem auch viele Aquakultur-Anlagen stehen, hatte keine Chance. Es berichtet taz.de 

Schutz der Hohen See vs. Rohstoffabbau

Hintergrund, 8 Minuten Lesezeit

Den Meeren geht es schlecht. Erderwärmung, Überfischung, Müll und immer mehr Verkehr setzen den Gewässern zu. Einen besseren Schutz der fast rechtsfreien Hohen See soll der völkerrechtlich bindende Vertrag über die „Biodiversität jenseits nationaler Gesetzgebung“ ermöglichen, der Anfang 2024 in Kraft trat. Damit können die im Dezember 2022 bei der Weltbiodiversitätskonferenz in Montreal gefassten Beschlüsse umgesetzt werden. Damals einigten sich die Staaten darauf, bis zum Jahr 2030 insgesamt 30 Prozent der Meere als Schutzgebiete auszuweisen. Doch in mehreren Staaten wachsen die Begehrlichkeiten, die im Meeresboden liegenden Rohstoffe und Metalle abzubauen. Der Deutschlandfunk hat die Details

Von wilden Kängurus, seltenen Affen und asiatischen Hirschen

Hintergrund, 4 Minuten Lesezeit

Ausgebüxt aus dem Zoo, importiert aus dem Ausland oder ausgesetzt in der Wildnis: In Europa trifft man an einigen Orten überraschende tierische Einwanderer. Mancherorts sind sie zu touristischen Attraktionen geworden wie die Berberaffen in Gibraltar, in anderen Ländern haben sich die zunächst kleinen Populationen zu regelrechten Plagen entwickelt wie die Muntjaks in Großbritannien. National Geographic zeigt fünf für unseren Kontinent ungewöhnliche Arten, die sich heute hier heimisch fühlen, und wie sie an diese Orte gekommen sind

Kläranlage für zu Hause: Abwasser-Recycling im Keller

Videobeitrag, 5 Minuten Laufzeit

In Deutschland werden Toiletten mit Trinkwasser gespült. Ist das nicht Verschwendung? Der Berliner Ingenieur Erwin Nolde findet: Ja. Er will deshalb die Wassernutzung in Deutschland optimieren und hat eine Kläranlage für Wohnhäuser entwickelt. Vor mehr als 25 Jahren hat er damit begonnen, das Wasser zu recyceln. Mittlerweile nutzt er auch Wärmerückkopplung – das heißt, die Abwärme des warmen Handwasch- und Duschwassers wird genutzt, um damit das frische Wasser in der Leitung zu erwärmen. 30 bis 60 Prozent Trinkwasser werden laut Nolde mit seinen Anlagen gespart. DW berichtet