Liebe Leserinnen und Leser,
Das Greenpeace Magazin, das es seit über 30 Jahren gibt, wurde mit der Ausgabe 06/2024 eingestellt. Auch der Online-Shop, der die weltweit „saubersten“, da völlig schadstofffrei produzierten Baumwolltextilien verkauft, wurde im August 2024 geschlossen.
Das Magazin und die Media GmbH
Greenpeace Media war bis 2021 ein sehr erfolgreiches und innovatives Medienhaus mit einzigartigem Shop. Als einziges Unternehmen weltweit haben wir seit 2019 die DETOX-Kriterien von Greenpeace für eine giftfreie Textilproduktion auf industriellem Standard umgesetzt und mitgeholfen, weltweit die Produktion von Textilunternehmen zu entgiften. Media hatte gegen den Trend im Pressemarkt in den Jahren 2019 und 2020 eine stabile Auflage des Greenpeace Magazins mit rund 60.000 Abos erreicht. Das Greenpeace Magazin wurde zweimal in den vergangenen vier Jahren mit dem Preis „Cover des Jahres Deutschland“ von einer unabhängigen Medienjury ausgezeichnet. Mit unseren selbstproduzierten Büchern aus der TU WAS Reihe haben wir Zehntausende Erwachsene und Kinder erreicht.
Warum wurden das Magazin und der Shop doch eingestellt?
Die Gründe für die Einstellung waren bedauerlicherweise die gleichen, wie seit 2021/22 bei vielen Verlagshäusern und Textilproduzenten. Der Krieg in der Ukraine und die Nachwirkungen der Coronapandemie haben mit massiv gestiegenen Kosten bei Energie, Papier (bis 300 % teurer), Druckereien, Baumwolle, Logistik etc. einen spürbaren Einfluss auf unsere Arbeit und unser aller Leben. Viele Menschen sparen oder geben das Geld für andere Produkte als Textilien aus. T-Shirts für 30 € waren für viele unserer Kundinnen und Kunden dann zu teuer. Weniger konnten wir für ein ausgeglichenes Ergebnis aber nicht verlangen, da die Produktion dieser nachhaltigen Textilien sehr kostenintensiv ist. Gespart wird auch bei Presseerzeugnissen, bei Befragungen von Kündigerinnen und Kündigern hörten wir immer wieder, dass die steigenden Kosten die Menschen dazu zwingen, 48 € für ein Abo sparen zu müssen.
Ein weiterer Grund: Das Greenpeace Magazin wurde nur durch die Abonnement-Erlöse finanziert, es gab also keine Einnahmen durch Werbung, wie sonst bei Zeitungen und Magazinen üblich. Denn das GPM war wie der Greenpeace e. V. völlig unabhängig von Staat, Politik und Industrie.
Die Auflage war doch noch hoch – gab es keine Rettung?
50.000 Abos zum Schluss klingen in Fachkreisen erst einmal viel. Bei einem Abopreis von netto rund 43 € und weiter sinkenden Abozahlen von 7 bis 8 % im Jahr war es aber unmöglich, das Magazin mit seiner hohen journalistischen und optischen Qualität, mit fairen Löhnen und Honoraren und mit ökologischer Produktion nach dem Greenpeace Kriterienkatalog weiterhin kostendeckend zu erhalten. Um einer Insolvenz in 2025 vorzubeugen, hatte der Greenpeace e. V. Mitte 2023 diese Entscheidung getroffen, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie alle Auftragnehmer der Media GmbH ein Jahr Zeit für eine Neuorientierung hatten.
Meine Bitte: Helfen Sie weiterhin dem Greenpeace e. V.!
Vielleicht sind Sie, liebe Leserinnen und Leser des Greenpeace Magazins, noch kein Fördermitglied bei Greenpeace e. V.? Wenn das so ist, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie jetzt an Bord kommen und sich gemeinsam mit Greenpeace für den Schutz unserer Lebensgrundlagen einsetzen. Denn Greenpeace e. V. lebt von Menschen, die hinschauen und handeln. Und: Als Fördermitglied – für 3, 5, 10 € pro Monat oder einen anderen Betrag – erhalten Sie dann viermal im Jahr die Greenpeace Nachrichten – unser Magazin für Fördermitglieder, in dem wir umfassend über unsere weltweiten Kampagnen und Aktionen berichten.
Wie Sie an Bord kommen können:
Rufen Sie einfach, schnell und unkompliziert an: 040-30618-222. Die Kolleginnen und Kollegen sind montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags zwischen 9 und 16 Uhr telefonisch erreichbar. Alternativ können Sie auch online unter act.gp/jetzt-an-bord Fördermitglied werden.
Sollten Sie bereits bei Greenpeace e. V. engagiert sein, dann möchten wir uns an dieser Stelle für diese großartige Unterstützung herzlich bei Ihnen bedanken! Bitte bleiben Sie dabei, denn unser Einsatz für die Umwelt ist nur möglich, weil es Menschen wie Sie gibt, die unseren blauen Planeten auch für zukünftige Generationen schützen wollen. Sie sind das Herzstück der Organisation!
Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute.
Herzliche Grüße
Ihr Michael Pauli
Geschäftsführung / Chefredaktion
Kurz nach der berühmt gewordenen Aktion bei der Chemie- und Pestizidfirma Boehringer am 24. Juni 1981 in Hamburg, als zwei Greenpeace-Aktivisten 26 Stunden lang in luftiger Höhe auf einem Schlot ausharrten, schlug die Geburtsstunde der Greenpeace-Nachrichten. Das Informationsblatt für Förderer und Förderinnen des frisch gegründeten gemeinnützigen Vereins Greenpeace e.V., eilends im Do-it-yourself-Verfahren zusammengebastelt, erschien im Format DIN A3, auf A2 gefaltet, in strengem Schwarzweiß, oder besser gesagt Schwarzgrau. Reines Weiß gab das damals verfügbare Recyclingpapier nicht her, aber wozu auch – auf den grünen Inhalt kam es schließlich an: die spektakulären Kampagnen und Aktionen von Greenpeace und die erzielten Erfolge. Später erschienen die Greenpeace-Nachrichten als Heft im Format A4 und legten, als sich die Themenpalette um Kampagnen erweiterte, an Umfang zu.
Als aber mit Nr. III/1985 die Greenpeace-Nachrichten erstmals in Farbe gedruckt wurden – Motto: Warum muss Umweltschutz eigentlich in Sack und Asche gehen? – wurde es vielen Leserinnen und Lesern zu bunt. In Briefen und Anrufen brachten sie ihre Empörung zum Ausdruck: Das sei ja viel zu stromlinienförmig! Zu teuer! Zu umweltschädlich! Die beiden letzteren Einwände ließen sich zum Glück widerlegen, der Rest lief unter Geschmackssache. Nach einer gewissen Gewöhnungsphase legte sich die Aufregung.
Das Greenpeace Magazin trat ab Ausgabe I/1990 zum ersten Mal unter diesem Namen und mit neuer Dachzeile („Magazin für Umwelt und Politik“) in Erscheinung, neu gestaltet, auf freundlich-hellem Recyclingpapier und obendrein mit verändertem Konzept. Zwar spielten die Aktivitäten von Greenpeace noch immer eine zentrale Rolle, doch erschienen nun auch zunehmend Artikel außerhalb des Themenspektrums der Umweltschutzorganisation.
Mit der ersten Ausgabe des Jahres 1993 war die Geschichte des Greenpeace Magazins als reine Fördererzeitschrift beendet. Ab sofort konnten Interessierte das sechsmal im Jahr erscheinende Heft nicht nur wie bisher schon am Kiosk kaufen, sondern für fünf Mark pro Ausgabe auch abonnieren. Das Magazin sollte finanziell, aber auch inhaltlich auf eigenen Füßen stehen. In Hintergrundberichten, Reportagen und Interviews ging es inzwischen ganz allgemein um Umwelt- und Menschenrechtsthemen. Zum Markenzeichen wurden die exzellenten Fotos.
Das hieß aber natürlich nicht, dass Förderinnen und Förderer ab sofort auf Informationen über Greenpeace verzichten mussten. Denn seit September 1993 informieren die Greenpeace Nachrichten viermal jährlich alle Unterstützerinnen und Unterstützer der Umweltorganisation kostenlos und exklusiv über Aktionen und Kampagnenarbeit. Die Fördererzeitschrift wird von der Greenpeace Media GmbH in Zusammenarbeit mit Greenpeace erstellt.
Trotz aller innerlichen und äußerlichen Wandlungen, die das Greenpeace Magazin im Laufe der Zeit vollzogen hat – personelle Wechsel auf allen Ebenen, neue Konzepte für Layout und Inhalt sowie Digitalisierung – gibt es aber auch Konstanten. Das sind zum einen die anspruchsvolle und mehrfach preisgekrönte Gestaltung und zum anderen die komplette Abwesenheit bezahlter Werbung, was unter deutschen Magazinen Seltenheitswert hat.
Das heißt: Werbung gibt es auch beim Greenpeace Magazin, allerdings in leicht verfremdeter Form. Seit 1996 erscheint auf dem Rücktitel des Hefts die Rubrik „Keine Anzeige“. Sie nimmt die vollmundigen Versprechungen der Werbewirtschaft für Produkte aller Art satirisch aufs Korn und textet sie um – vom spritschluckenden Auto über plastikumhüllte, pestizidgetränkte oder fett- und zuckertriefende Lebensmittel bis zu ökologisch fragwürdigen Fernreisen und klimaschädlichen Energien. Diese Fake-Anzeigen kommen der Wahrheit weitaus näher als ihre realen Vorbilder.
Die Website des Greenpeace Magazins, die 1996 noch vor dem Internetauftritt von Greenpeace online ging, hat mittlerweile auch schon mehrmals Inhalt und Outfit gewechselt. Aber bis heute informiert sie konstant über wichtige Entwicklungen bei Umweltpolitik, Klimawandel, Naturschutz, Artenvielfalt, Engagement und Menschenrechten – mal in längeren Hintergrundgeschichten, mal in kürzeren Meldungen oder durch den Nachrichtenticker sowie die tägliche Presseschau. Darüber hinaus gewährt greenpeace-magazin.de Einblicke in das Heft, hier können Sie ausgewählte Geschichten und Rubriken aus dem Magazin lesen.
Das Greenpeace Magazin gibt es nicht nur als Printausgabe, sondern mittlerweile auch als App für Tablet und Smartphone. In den sozialen Medien – auf Facebook, Twitter und Instagram – ist es ebenfalls vertreten.