Liebe Leserinnen und Leser,
ein sympathischer Protagonist, Rebellion, Abenteuer: Die folgende Geschichte hat im Prinzip alles, was einen guten Roman oder – für Freunde des bewegten Bilds – einen Pixar-Kassenschlager ausmacht. Sie beginnt im Jahr 2003 in Tansania. Damals wurde Flamingo Nr. 492 (die Nummerierung bekam er erst später) von seiner ostafrikanischen Heimat aus in einen Zoo im US-Bundesstaat Kansas verschifft. Dort machten Mitarbeiter dann einen schicksalsträchtigen Fehler: Sie vergaßen, die Flügel des Vogels zu stutzen. Rund zwei Jahre darauf, während eines Sturms, nutzte Nr. 492 die Gunst der Stunde und entkam aus seinem Gehege. Der Zoo war machtlos, rechnete dem Flamingo aber im klimatisch widrigen Mittleren Westen der USA kaum Überlebenschancen aus.
Die Geschichte könnte hier vorbei sein, doch dann wäre es zugegebenermaßen keine ganz so gute Geschichte. Ein Happy End liefert alsbald die Associated Press: Nr. 492 ist nämlich gesund und munter – und verbringt seinen Lebensabend in Freiheit. Seit seiner Flucht vor 17 Jahren taucht er in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf, manchmal sogar mit anderen, wilden Flamingos. Ein Umweltschützer entdeckte das durch einen Beinring identifizierbare Tier jüngst in der Küstenregion des südlicher gelegenen Bundesstaats Texas. Ambitionen, Nr. 492 wieder einzufangen, gibt es nicht.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen guten Start ins Wochenende. Die aktuellen Meldungen zum Freitag gibt es jetzt. Los geht's!
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