Liebe Leserinnen und Leser,

manchem muss klimafreundliches Verhalten versüßt werden. Das dachte sich offenbar auch die Deutsche Bahn – und Schwupps war eine Kooperation mit Haribo geboren. Mit dem Slo­gan „Sparen, sammeln, Fahrt versüßen“ wirbt der Süßwarenhersteller aktuell für den Kauf seiner Aktionspackungen. Enthalten sind Codes, mit denen sich beim Kauf eines Bahntickets bis zu 15 Euro sparen lassen. Es ist nicht die erste derartige Kollaboration: In der Vergangen­heit hatte die Bahn bereits ähnliche Werbepartnerschaften mit Ferrero und Storck. Der Ver­brau­cherorganisation Foodwatch stößt die jüngste Zusammenarbeit allerdings sauer auf. Sie fin­det laut SWR, dass die Deutsche Bahn damit Übergewicht und Fehler­näh­­rung fördere. Für einen Staatskonzern „inakzeptabel“, so Foodwatch.

Berechtigte Kritik – oder überzogene Reaktion? Wir überlassen die Antwort Ihnen. Weitere Meldungen des Tages folgen jetzt.

„Fridays for Future“-Aktivist Blasel will in den Bundestag

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Jakob Blasel, Gründungsmitglied von „Fridays for Future“, hat auf Twitter angekündigt, für die Grünen in den kommenden Bundestag einziehen zu wollen. Die Entscheidung sei lange in ihm gereift, so Blasel. Er sei immer wieder mal von Parteien angesprochen worden. Lange habe er das für sich abge­lehnt. Schließlich sei die Bewegung sehr erfolgreich gewesen. Doch „Fridays for Future“ ist offenkundig an eine Grenze gestoßen, die die Bewegung nicht überschreiten kann. Mehrhei­ten gegen Erderwärmung, Dürren und Klimakollaps gibt es. Aber die im Bundestag verab­schie­deten Schritte reichen nicht aus, um den notwendigen deutschen Beitrag zu Begren­zung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu leisten. Blasel will nun selbst Lösungen durchset­zen. „Es braucht Leute, die die Radikalität in die Parlamente tragen“, sagt er. Bei „Fridays for Future“ findet das nicht jeder gut. Mehr bei der FAZ

Regierung arbeitet an Baumprämie

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Bisher arbeitet die größte CO2-Müllabfuhr kostenlos: Etwa 60 Millionen Ton­nen des Treib­haus­gases schlucken die Wälder jedes Jahr, während Deutschland etwa 810 Millionen Ton­nen davon ausstößt. Jetzt soll sich die größte „Senke“ für Treibhausgase bezahlt ma­chen: Die Bundesregierung arbeitet der taz zufolge mit den Ländern am Konzept einer „Baum­prämie“, um die Waldbesitzer für diese „Ökosystemdienstleistung“ ih­res Eigen­tums zu bezahlen. Auf den Bund könnten damit jährliche Kosten in Höhe von etwa 1,5 Milliar­den Euro zukommen. Noch stellen sich allerdings viele Fragen: Würde das Geld auch für Moore gelten, die noch deutlich mehr CO2 speichern? Was passiert bei einem Wald­brand? Umweltverbände sehen eine „Baumprämie“ durchaus positiv – verbunden mit klaren ökologischen Auflagen (Lektü­retipp: In unserem aktuellen Heft „Waldleben“ haben wir uns Gedanken gemacht, ob der Wald nicht mehr Ökosystemdienstleistungen als Holz zu bieten hat)

Bund startet milliardenschwere Öko-Anleihen

Bericht, 1 Minute Lesezeit

Die Bundesregierung will über Öko-Anleihen in diesem Jahr bis zu elf Milliarden Euro für den Staatshaushalt einsammeln. Das Geld soll nachhaltige Investitionen ermöglichen. Mit dem Geld aus den ersten grünen Bundeswertpapieren sollten etwa saubere Verkehrssysteme, Au­tos mit weniger CO2-Emissionen und der Übergang zu einer weitgehend mit erneuerbaren Energien arbeitenden Wirtschaft gefördert werden, erklärten Finanz- und Umweltministe­rium in Berlin. Der Bund leiste so international einen bedeutenden Beitrag zum Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt. Die erste grüne Bundesanleihe soll im September he­rausgegeben werden, ein Mindestvolumen von vier Milliarden Euro und eine Laufzeit von zehn Jahren haben. Die Meldung hat ZDF-heute/dpa

Studie: Kinder in grüner Umgebung haben höheren IQ

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Ein naturnahes Umfeld fördert belgischen Forschern zufolge nicht nur die kognitiven Fähig­keiten von Kindern, sondern sorgt auch für weniger problematische Verhaltensweisen. In einer Untersuchung mit 600 Kindern zwischen 10 und 15 Jahren zeigte sich, dass bereits eine drei Prozent grünere Umgebung den IQ der Heranwachsenden um durchschnittlich 2,6 Punk­te steigerte – das traf sowohl auf wohlhabende, als auch auf ärmere Viertel zu. Der Anstieg war den Wissenschaftlern zufolge besonders bei Kindern signifikant, die einen eher niedri­gen IQ hatten. In diesem Bereich können den Experten zufolge schon kleine Veränderungen entscheidend sein. Die Gründe sind noch unklar – vermutet wird laut Guardian ein Zusammenhang mit geringe­ren Stresslevels, mehr sozialen und spielerischen Kontakten und mehr Ruhe

Ölförderung in der Barentssee: Norwegen verschiebt die Eiskante

Bericht, 4 Minuten Lesezeit

Norwegen hat erneut die sogenannte Eiskante politisch neu definiert – und damit den Rah­men für das Gebiet gesteckt, in dem potenziell nach Öl und Gas gesucht werden darf, wie Spiegel Online berichtet. Hinter der Entscheidung, wo das Eis auch amtlich anfängt, stehen handfeste wirtschaftliche Interessen. Weil die Förderfelder in der Nordsee weitgehend er­kundet und seit den Siebzigerjahren auch zu einem großen Teil bereits gefördert sind, richtet sich der Blick der Industrie längst Richtung Arktis. Zwei Drittel der noch nicht erschlossenen Ressourcen Norwegens liegen in der Barentssee. Doch je weiter nördlich gebohrt wird, desto größer sind auch die Konflikte mit Umweltschützern. Sie warnen vor katastrophalen Folgen einer Ölpest in einer Melange aus Eis und Wasser

Welche Bäume besonders unter Dürre und Klimawandel leiden

Bericht, 5 Minuten Lesezeit

Deutschlands Bäume haben es schwer. Die vergangenen beiden Dürrejahre haben eindeutig Spuren hinterlassen. Bäume tragen weniger Laub als sonst; zum Teil sieht man abgestorbene Äste. Und immer wieder stehen ganze Baumskelette reglos da, während nebenstehende Bäume im Wind hin- und herschwanken. Einige Baumarten konnten der Trockenheit bisher trotzen – warfen ihre Blätter ab oder gruben besonders tiefe Wurzeln. Andere waren dem extremen Wetter und dessen krabbelnden Nebenwirkungen schutzlos ausgeliefert. Zeit Online fasst die Folgen der Trockenheit und des Klimawandels auf ausgewählte Bäume zusammen: von Ahorn bis Weide (zweiter Lektüretipp: In unserem aktuellen Heft „Waldleben“ haben wir uns auf die Suche nach dem klimastabilen Wald gemacht)