Liebe Leserinnen und Leser, 

Tierärztin Mércia Ângela hatte noch nie ein Schuppentier gesehen, bevor sie begann, mit ihnen im Gorongosa-Nationalpark in Mosambik zu arbeiten. Aber die Tiere hätten sofort ihr Herz gestohlen, wie sie dem Guardian erzählt: „Ich finde sie so hübsch – allein bei ihrem Anblick verliebe ich mich.“ Dabei sieht das einzige mit Schuppen bedeckte Säugetier der Welt, das auch Pangolin genannt wird, eher sonderbar aus: Es hat einen kleinen, kegelförmigen Kopf, kurze Beine, kleine Augen, lange Krallen und einen hervorragenden Geruchssinn. Wenn die Schuppentiere sich bedroht fühlen, rollen sie sich zu einem Ball zusammen.

Schuppentiere gelten als eine der am meisten illegal gehandelten Arten der Welt, weil ihre Schuppen für die traditionelle Medizin in Asien gefragt sind. In dem Wildtierzentrum in Mosambik, in dem Ângela arbeitet, werden gerettete Schuppentiere aufgepäppelt und schließlich wieder in die freie Wildbahn entlassen. Für Ângela ist es etwas ganz Besonderes, eine Beziehung zu diesen seltenen Tieren aufzubauen: „Ich kann nicht beschreiben, wie es ist, ein Schuppentier zu halten. Es ist einzigartig. Normalerweise geben sie keine Geräusche von sich – wenn ich ein Schuppentier in den Händen halte, möchte ich es einfach nur beschützen.“

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Wochenausklang und starten in die Presseschau zum Freitag. Angeregte Lektüre!

Immer mehr Menschen sind bei der Arbeit übermäßiger Hitze ausgesetzt

Meldung, 3 Minuten Lesezeit

Der Klimawandel macht das Arbeiten für Milliarden Menschen schwieriger und gefährlicher. Das berichtet die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). In Europa und Zentralasien sei der Anteil der Menschen, die bei der Arbeit übermäßiger Hitze ausgesetzt sind, zwar im weltweiten Vergleich gering. Er sei aber innerhalb von 20 Jahren stärker gestiegen als in allen anderen Weltregionen, berichtete die ILO. Insbesondere geht es um Arbeit im Freien, etwa auf Feldern oder Baustellen, aber auch in Fabriken oder mit Schutzanzügen wie bei der Feuerwehr. 2020 waren in der Region Europa und Zentralasien 29 Prozent der Arbeiter zeitweise übermäßiger Hitze ausgesetzt. Zeit Online berichtet

Konzerne sollen zahlen

Meldung, 2 Minuten Lesezeit

Organisationen und Bür­ge­riniti­ativen aus Brandenburg und Sachsen fürchten, dass sich die Bergbaukonzerne Leag und Mibrag ihrer finanziellen Verantwortung für die Rekultivierung der Braunkohlegebiete in der Region entziehen. Die künftigen Landesregierungen müssten dafür sorgen, dass die Gewinne der Konzerne aus erneuerbaren Energien in die Bewältigung der Altlasten fließen, fordern sie. Im September sind in Sachsen und Brandenburg Landtagswahlen. In beiden Ländern wird bis höchstens 2038 Braunkohle abgebaut. Danach müssen die betroffenen Gebiete rekultiviert werden. Mehr dazu lesen Sie bei taz.de 

Klimawandel führt zu zunehmend unbeständigen Niederschlägen

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Niederschläge unterliegen immer stärkeren Schwankungen: Es kommt häufiger zu heftigen Regenfällen, während Trockenperioden länger und intensiver werden. Eine neue Studie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, die in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht wurde, belegt erstmals, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel die Niederschlagsmuster weltweit unbeständiger macht. Während Klimamodelle schon lange voraussagen, dass die Schwankungen mit der Klimaerwärmung zunehmen werden, bestätigt diese Studie, dass die Muster bereits im vergangenen Jahrhundert aufgetreten sind. Besonderes betroffen sind Europa, Australien und Teile Nordamerikas. Die Details hat phys.org 

Ökologischer Wandel schafft grüne Arbeitsplätze

Videobeitrag, 5 Minuten Laufzeit

In der Elfenbeinküste ist ein Umbruch im Gange, und bisher ungeahnte Möglichkeiten stellen den Arbeitsmarkt auf den Kopf. Grund ist der ökologische Wandel des Landes: Neue grüne Jobs für junge Leute entstehen, die Interesse an einer nachhaltigen Wirtschaft haben. Auch die ivorische Regierung möchte mehr Schulabgänger für grüne Berufe gewinnen. Im Jahr 2022 startete das Umweltministerium daher eine integrierte Strategie zur Förderung grüner Arbeitsplätze in der Elfenbeinküste. Noch steckt alles in den Kinderschuhen – doch es gibt erste Erfolge. Aus Westafrika berichtet DW

Neuer „Kippschalter“ im Erdklima entdeckt

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Ein bisher unbekannter Regulationsmechanismus für das Weltklima ist bei Analysen mit Klimamodellen zum Vorschein gekommen. Das Muster ähnelt dem Wechselspiel von El Niño und La Niña im tropischen Pazifik, geht aber von wärmeren Wassertemperaturen eines Meeresgebiets östlich von Neuseeland aus. Wie eine Arbeitsgruppe um Balaja Senapati vom Indian Institute of Technology in Kharagpur berichtet, lösen diese Temperaturschwankungen ein weltumspannendes Wettermuster aus, bei dem sich je vier wärmere und kühlere Meeresgebiete abwechseln. Ihre Computersimulation zeigt, wie sich dieses als zirkumpolares Wellenzahl-Vier-Muster bezeichnete System aufbaut und wieder verschwindet. spektrum.de berichtet

„Ich hoffe, dass wir Systemsprenger werden“

Interview, 6 Minuten Lesezeit

Die deutsche Klimapolitik ist nicht erst mit dem neuen Klimaschutzgesetz verfassungswidrig, sagen Einzelklägerin Kerstin Lopau und Susanne Jung vom Solarenergie-Förderverein. Lopau ist Ingenieurin für erneuerbare Energien und Mit­begründerin des Klima- und Solar­kollektivs Solocal Energy, Jung ist seit 2019 Geschäfts­führerin des Solar­energie-Förder­vereins Deutschland e.V. SFV. Im Interview mit Klimareporter diskutieren sie die Grenzen des juristischen Weges und der Macht der Gerichte. „Den Satz ,Ich verklage die Bundesregierung’ musste ich erst ein paarmal vor dem Spiegel üben, bevor ich mir selbst glauben konnte“, berichtet Lopau