Liebe Leserinnen und Leser, 

300 Jahre lang galt der Waldrapp in Mitteleuropa als ausgestorben. Nun ist er aber zurück – und erlernt auf eine unkonventionelle Art seine längst vergessenen Flugrouten. Auf einer Reise, die bis zu 50 Tage dauern kann, fliegen derzeit 36 der bedrohten Vögel einem Ultraleichtflugzeug hinterher, ganze 2.800 Kilometer von Österreich nach Spanien. Der österreichische Biologe Johannes Fritz ist der „Pflegevater“ der Waldrappe, er steuert das kleine Flugzeug und winkt und ruft den Vögeln unterwegs zu. 

Der Waldrapp war einst in Nordafrika, auf der arabischen Halbinsel und in weiten Teilen Europas verbreitet, aber die Vögel wurden intensiv gejagt und ihr Lebensraum zerstört. Die Bemühungen um eine Vergrößerung der Population in den letzten zwei Jahrzehnten waren zwar erfolgreich, aber ohne die Orientierung durch ihre wilden Vorfahren wussten die Vögel nicht mehr, in welche Richtung sie im Winter fliegen sollten. „Es ist ein fast surreales Erlebnis, mit diesen Vögeln da oben am Himmel zu sein und sie in der Luft zu erleben, perfekt geformt zum Fliegen“, erzählt Fritz. „Es ist eine berührende und außergewöhnliche Erfahrung.“ Die ganze Geschichte hat der Guardian

Wir wünschen Ihnen ein erholsames Wochenende und starten in die Presseschau. Los geht’s!

Nur China, USA und Indien emittierten mehr als Waldbrände in Kanada

Bericht, 1 Minute Lesezeit

Die Waldbrände in Kanada des Jahres 2023 haben mehr Kohlenstoff freigesetzt als die jährlichen Emissionen aus fossilen Brennstoffen von sieben der zehn größten Länder weltweit. Das hat jetzt eine Studie in der Fachzeitschrift „Nature“ ergeben. Nur China, Indien und die USA emittierten in diesem Zeitraum noch mehr Kohlenstoff durch fossile Brennstoffe. Normalerweise speichern Kanadas Wälder mehr Kohlenstoff, als sie abgeben. Wenn jedoch künftig weiterhin derart große Flächen abbrennen, ist offen, ob sich die Wälder nicht mittelfristig von einer Kohlenstoffsenke in eine Kohlenstoffquelle verwandeln, so das Fazit der Autoren. spektrum.de berichtet

„Die Moore sind in einem sehr schlechten Zustand“

Interview, 5 Minuten Lesezeit

Moore sind einzigartige Lebensräume, die wichtig für die Artenvielfalt und die Speicherung von CO2 sind. Für ihre Forschung dazu erhält Wissenschaftlerin Tanneberger in diesem Jahr den Deutschen Umweltpreis. Tanneberger arbeitete in Naturschutzprojekten in Belarus und Polen sowie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Seit 2015 leitet Tanneberger das Greifswald Moor Centrum. Um die Moore in Deutschland steht es laut der Forscherin nicht sehr gut, wie sie gegenüber tagesschau.de erklärt: „Das muss man leider sagen. Die Moore sind in einem sehr schlechten Zustand. Wir haben sehr systematisch und gründlich Moore entwässert“ 

Schweiz ignoriert Klimaurteil

Meldung, 2 Minuten Lesezeit

Der Schweizer Bundesrat – also das wichtigste Regierungsorgan der Schweiz – hat am Mittwoch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) zum Schweizer Klimaschutz kritisiert. Der Gerichtshof hatte im April nach einer Klage der Klimaschutzgruppe „KlimaSeniorinnen“ geurteilt, dass die Schweiz nicht genug getan habe, um ältere Menschen vor dem Klimawandel zu schützen. Nun stellt die Schweizer Regierung infrage, ob der EGMR über dieses Thema hätte urteilen dürfen und ob der Gerichtshof Befugnis dazu hat, sich in der Schweiz einzumischen. taz.de berichtet

Was Natur heute für uns bedeutet

Audiobeitrag, 21 Minuten Laufzeit

Ungestörte Natur ist (für viele) ein Sehnsuchtsort. Nur wild soll sie nicht sein. Jahrtausende versuchten Menschen die Natur zu bändigen, und feierten jede neue Möglichkeit, in natürliche Kreisläufe einzugreifen, als Fortschritt. Mit fortschreitender Industrialisierung nahm diese Begeisterung jedoch rasant ab. Heute werden Eingriffe in natürliche Abläufe eher kritisch betrachtet. Das Verhältnis von uns Menschen zur Natur ist komplex und kulturell tief verankert. Und davon hängt so viel ab – unter anderem, wie gut oder schlecht wir die Klima- und Biodiversitätskrise bewältigen. Der Deutschlandfunk hat dazu mit Expertinnen und Experten gesprochen 

Namibia plant Tötung von Elefanten und Zebras wegen Dürre

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

30 Nilpferde, 60 Büffel, 50 Impalas, 100 Streifengnus, 300 Zebras, 83 Elefanten: Das ist nur eine Auswahl der Tiere, die nun in Namibia getötet werden dürfen. Der Grund: eine enorme Dürre im Land. Das Fleisch der Tiere soll an Menschen verteilt werden, denen es gerade am Nötigsten fehlt. Das teilte das namibische Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus am Montag mit. Zunächst berichtet hatte etwa CNN. Getötet werden sollen die Tiere von professionellen Jägern. Die Tiere sollen demnach aus Nationalparks und Gebieten mit nachhaltigen Wildbeständen kommen. Das betreffe unter anderem Regionen, wo Schätzungen zufolge die verfügbaren Wasserressourcen überschritten würden. Spiegel Online berichtet

Vogelspinnen haben tierische Freunde

Bericht, 4 Minuten Lesezeit

Besser als ihr Ruf: Bei vielen Menschen lösen Vogelspinnen zwar Angstschweiß und Herzrasen aus, doch im Tierreich sind sie überraschend beliebt, wie Biologen herausgefunden haben. Demnach pflegen die achtbeinigen Jäger symbiotische Beziehungen zu einer Vielzahl von anderen Tieren – vor allem zu Kröten und Fröschen, aber möglicherweise auch zu anderen Spinnen und sogar zu Schlangen, Termiten und Ameisen. Diese Beziehungen der Vogelspinnen könnten interessanterweise auch erklären, wieso sie so behaart sind. Mehr dazu lesen Sie bei scinexx.de