Liebe Leserinnen und Leser, 

Elsa Limachi blickt auf die Berge der bolivianischen Anden. Sie ist auf der Suche nach Andenbären – wegen ihrer kreisförmigen hellen Flecken um die Augen auch Brillenbären genannt. Im Gegensatz zur bekannten Kinderbuchfigur Paddington, ein liebenswerter Brillenbär aus Peru, sind die echten Bären keine geselligen Geschöpfe. Sie seien in den Wäldern der Anden im südlichen Bolivien nur schwer zu finden, erzählt Limachi. Sie lebt in San Lorencito, einem abgelegenen Bauerndorf. Seit Generationen gilt der Brillenbär dort als Bedrohung für Vieh und Ernten. Der Konflikt mit den Bauern sowie die Zerstörung seines Lebensraums gefährden das Fortbestehen der Bären.

Angesichts des Rückgangs der Bärenpopulation in der Region entwickelte die bolivianische Biologin Ximena Velez-Liendo, Gründerin des Naturschutzprojekts „Andean Carnivore Conservation Programme“, einen Plan. Ihre Lösung? Bienenzucht. Ziel war es, der Gemeinde eine alternative Erwerbstätigkeit zur Viehzucht zu bieten. 2018 wurde in San Lorencito ein gemeinschaftlicher Bienenstand eröffnet, wo die Dorfbewohner gleichzeitig das Handwerk der Imkerei erlernen können. Inzwischen hat sich die Einstellung der Menschen in San Lorencito gegenüber der Bären verändert, wie auch Elsa Limachi sagt: „Seit Beginn des Imkereiprojekts haben wir gelernt, dass wir von der Anwesenheit des Bären profitieren können, sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht.“ BBC hat die ganze Geschichte.

Damit starten wir in die Presseschau. Angeregte Lektüre!

Tintenfisch und Austern

Bericht, 4 Minuten Lesezeit

In der Nordsee gibt es jetzt auch Tintenfische. Ursprünglich zu Hause sind diese Kopffüßer in warmen Regionen, beispielsweise im Mittelmeer. Inzwischen allerdings gehen sie Fischern auch im nordöstlichen Randmeer des Atlantiks immer häufiger ins Netz: Immerhin 300 Kilogramm Tintenfisch wurden im vergangenen Jahr vor den Küsten Niedersachsens und Schleswig-Holsteins gefangen, das zeigt die Statistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Grund für diese Entwicklung ist der Klimawandel. „Seit 1962 ist die Jahresmitteltemperatur der Nordsee um 1,7 Grad gestiegen“, sagt Karen Wiltshire, Vizedirektorin des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung und Leiterin der Außenstelle auf Sylt. taz.de berichtet

Fischbestände viel kleiner als angenommen

Audiobeitrag, 7 Minuten Laufzeit

Es ist längt bekannt, dass die Meere weltweit überfischt sind. Die Fischbestände haben keine Zeit mehr, sich zu erholen. Aber es könnte noch schlimmer sein als gedacht: Viele Fischereiforscher haben wohl bisher zu optimistische Vorhersagen für die Fischbestände gemacht. Das zeigt eine Studie der University of Tasmania in Australien, die gerade im Magazin „Science“ veröffentlicht wurde. Das führte dazu, dass Fangquoten von der Politik zu hoch angesetzt wurden. Die Fischbestände sind durch die Fehlprognosen in großer Gefahr. Es berichtet der Deutschlandfunk

Erdbebengefahr: Warum die Klimaerhitzung die Erde beben lässt

Hintergrund, 3 Minuten Lesezeit

Am 7. August 2009 traf der Taifun Morakot auf die Südküste Taiwans. Der Sturm war als schwacher Taifun klassifiziert worden und überdies bereits der vierte der Saison, dem unwettererprobten Inselstaat schien daher nichts Außergewöhnliches bevorzustehen. Doch dann verlangsamte das Tiefdruckgebiet seine Geschwindigkeit drastisch, es blieb 24 Stunden lang über dem Süden der Insel „hängen“. Das Resultat: „Die stärksten Regenfälle, die wir bislang kennen: drei Meter Niederschlag pro Quadratmeter“, erklärt der Geomorphologe Niels Hovius vom Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam, der das Phänomen intensiv erforscht hat. Die Regengüsse in Taiwan waren so heftig, dass sie sogar die Erdbebentätigkeit beeinflussten. Wie der menschengemachte Treibhauseffekt dem Boden, auf dem wir leben, schadet, lesen Sie bei freitag.de 

Fieberthermometer für Bienen entwickelt

Bericht, 2 Minuten Lesezeit

Eine Bienenfamilie kann aus zehntausenden Bienen bestehen. Um deren Temperatur zu messen und herauszufinden, ob es den Bienen gut geht, braucht es viele kleine Fieberthermometer. Daran forschen am Max-Planck-Institut in Mainz der Laserphysiker Stanislav Balouchev und sein Team. Balouchev ist über seine Forschung zum Imker geworden. Die Laserstrahlen im Labor von Stanislav Balouchev sind so etwas wie ein Fieberthermometer. Damit kann der Physiker die Temperatur in kleinsten Organismen messen. Meistens untersucht der Laserphysiker mit seinen Apparaten Zellkulturen – zum Beispiel bösartige Krebszellen. Seit einiger Zeit baut er aber auch Temperaturmessgeräte für Bienen. Mehr dazu hat tagesschau.de 

Können künstliche Gletscher gegen Wassermangel helfen?

Hintergrund, 4 Minuten Lesezeit

Etwa 1,9 Milliarden Menschen auf der Welt sind auf Gletscher und Schneedecken als Trinkwasserquelle angewiesen. Wenn das Eis der Gletscher in den wärmeren Monaten des Jahres schmilzt, fließen dabei große Mengen Wasser in die Flüsse – und versorgen damit Menschen, Industrie und Ökosysteme. Das funktioniert aber nur dauerhaft, wenn es im Winter genug Schnee gibt, damit die Gletscher sich wieder auffüllen können. Doch mit dem globalen Temperaturanstieg und den veränderten Niederschlagsmustern ist dieses System aus den Fugen geraten. Aktuell schrumpfen die Gletscher der Erde um 1,2 Billionen Tonnen Eis pro Jahr. In einigen Ländern sollen nun künstliche Gletscher die lokale Wasserversorgung sichern, wie DW berichtet. Funktioniert das?

Küstenschutz: Aus losem Sand wird Gestein

Bericht, 5 Minuten Lesezeit

Verblüffend simpel: Statt teurer Betonbauten und Aufschüttungen könnte künftig ein wenig Schwachstrom unsere Küsten vor der Erosion bewahren. Denn wie ein Experiment enthüllt, reicht schon Schwachstrom von vier Volt aus, um aus losem Sand und Meerwasser ein festes Gestein zu bilden. Vom Meeresspiegelanstieg gefährdete Strände, Klippen und Dünen könnten so mit wenig Aufwand befestigt werden – auf dauerhafte und nachhaltige Weise, wie Forschende von der Northwestern University berichten. Vorbild dafür ist die Natur selbst. Mehr dazu lesen Sie bei scinexx.de