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Probleme bei der Ernte: Italien erwägt Legalisierung von Migranten

Rom (dpa) - Italien erwägt die Legalisierung illegaler Migranten für die Arbeit bei der Obst- und Gemüseernte. Damit soll in der Corona-Pandemie der Mangel an Erntehelfern gemildert werden. Innenministerin Luciana Lamorgese sagte am Mittwoch im Senat in Rom, es müssten Lösungen für Probleme in der Landwirtschaft und der Fischerei gefunden werden. Der Agrarverband Coldiretti geht davon aus, dass wegen der Grenzschließungen im Zuge der Covid-Krise mindestens 200 000 Saisonarbeiter aus dem Ausland fehlen. Nach Angaben des Agrarministeriums geht es vor allem um Rumänen, die derzeit nicht nach Italien kommen. Das Ministerium wirbt auch dafür, dass Italiener bei der Ernte helfen, die wegen der Corona-Krise zum Beispiel im Tourismusbereich keine Arbeit haben. Schwarzarbeit ist in dem Sektor ein großes Problem. Im Süden arbeiten oft Migranten ohne Papiere bei der Ernte von Zitrusfrüchten oder Tomaten. Oft leben sie in Ghettos und werden extrem schlecht bezahlt. In Brüssel sagte ein Sprecher der Europäischen Kommission, er könne sich nicht zu den italienischen Plänen äußern, weil die Maßnahme noch nicht beschlossen sei. Aus juristischer Sicht spreche jedoch nichts dagegen, Personen eine Aufenthaltsgenehmigung zu erteilen.

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