Liebe Leserinnen und Leser,

Wohin geht die Zeit, wenn sie vergeht? 

Viele Jahre lang haben wir Ihnen einmal pro Woche geschrieben. Jeden Freitag für Sie die Welt sortiert, durch unsere Brille auf die Ereignisse der Woche geblickt, dabei mal Überraschendes, mal Skandalöses, mal Ermutigendes entdeckt. Und Sie hoffentlich immer mit einem erhellenden Kommentar zum Zeitgeschehen ins Wochenende verabschiedet. 

Klar, haben wir auch mal provoziert, uns positioniert. Meine Kollegin Kerstin Eitner gestand hier kürzlich erst, dass sie kein Smartphone besitzt und klärte darüber auf, was die Vokabel „Digitalzwang“ bedeutet. Fred Grimm schlug zu EM-Zeiten vor, Deutschlands Schaffnerinnen und Schaffner rosa einzukleiden. Und Thomas Merten verglich uns Menschen anlässlich einer Wissenschaftsmeldung einmal mit Haarbalgmilben. („Eine Lebensform, die sich komplett abhängig von abgestorbenem Material gemacht hat und damit die eigene Existenz gefährdet? Kommt mir bekannt vor.“)

Vieles haben Sie uns wohl still verziehen, über manches hoffentlich – trotz des stets ernsten Hintergrunds – gelacht. Über zu wenig Leserinnen- und Leserbriefe, lobende wie auch empörte, konnten wir uns nie beklagen. Meist war es Fanpost für unsere geschätzte Kollegin und Hauptkolumnistin Kerstin Eitner, die den Stil der Wochenauslese seit 2016 geprägt hat. 

Kurz und gut: Sie haben uns Ihr E-Mail-Postfach geöffnet und manchmal auch Ihr Herz. Und dafür danken wir Ihnen!

Abschied und Anfang

Dieser Abschied ins Wochenende nun ist der letzte unter der Überschrift „Wochenauslese“. Kerstin Eitner, Wolfgang Hassenstein, Frauke Ladleif, Thomas Merten, Fred Grimm und ich, Katja Morgenthaler, sagen: Tschüss! Denn mit dem Greenpeace Magazin endet auch diese Kolumne.

Wohin die Zeit vergeht, wissen wir leider auch nicht. Wohin wir jetzt gehen – das wissen wir aber schon. Und wir verraten es gern: Vier von uns Sechs gründen gerade das neue unabhängige Umweltmagazin atmo mit. Und alle Sechs von uns werden dort weiter als Autorinnen und Autoren arbeiten. Mit etwas Glück wird auch atmo eine E-Mail-Kolumne wie diese hier herausgeben.

Mit etwas Glück? Genau. Und diesem Glück kann – und muss sogar – nachgeholfen werden. Hier kommen Sie ins Spiel: Denn das neue Magazin kann nur Wirklichkeit werden, wenn in den kommenden Wochen mindestens 17.000 Menschen ein Abo vorbestellen. Erreichen wir das nicht, wird es atmo nicht geben. Denn atmo soll unabhängig sein, finanziert nur von seinen Leserinnen und Lesern.

Vielen Dank allen, die schon an Bord sind! Wichtig zu wissen: Ein Abo des Greenpeace Magazins wird nicht in eines für atmo umgewandelt, wer atmo unterstützen will, muss – am besten sofort – selbst aktiv werdenMehr Informationen finden Sie auf atmo-magazin.de.

Danke auch allen, die die Botschaft von atmo weitertragen. Überallhin, wo sich Menschen um den Schutz der Lebensgrundlagen sorgen und für ein gut gemachtes Magazin für Klima, Natur und Gerechtigkeit interessieren könnten. Also gern überallhin.

Denn wir meinen, dass atmo eigentlich alle Menschen angeht. In Zeiten, in denen Hitzewellen und Fluten sich in immer schnellerem Rhythmus abwechseln, Klimademos auch schon mal besser besucht waren und extremistische Parteien Angst schüren. Nicht etwa vor der Klimakrise, sondern vor der Klimapolitik. 

Wir wollen das so nicht stehen lassen. Sie auch nicht?

Dann (hoffentlich) auf Wiederlesen!

Im Namen des gesamten Teams der Wochenauslese grüßt herzlich

Unterschrift

Katja Morgenthaler
Redakteurin