Wegweiser

Christoph Schmitz

„Gemüsegärten an Schulen sollten Normalität sein.“
Christoph Schmitz

Christoph Schmitz, Gründer von „Acker“

Kernig schaute er in die Kamera, die Hände auf den Spaten gestützt: Christoph Schmitz gehörte zu den ersten Wegweisern überhaupt, sein Porträt erschien in Ausgabe 4.15. „Das war schon etwas Besonderes, im Greenpeace Magazin zu stehen. Und es waren die ersten professionellen Fotos von uns“, erinnert er sich.

Fast zehn Jahre später blicken Schmitz und sein Team auf ihr erstaunlich gewachsenes Projekt, das damals noch „GemüseAckerdemie“ hieß, nun schlicht: „Acker“. Die Idee: Schülerinnen und Schülern den Ökoanbau von Gemüse in kleinen Gärten vermitteln. Mit 24 Schulen war Schmitz, damals gerade Vater geworden, gestartet. Heute gibt es mehr als 1800 Lernorte mit eigenen Gärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

„Damals mussten wir Klinken putzen und versuchen, Aufmerksamkeit zu wecken“, erzählt der 41-Jährige. Inzwischen vermitteln 500 Acker-Coaches das nötige Wissen, wie eine Schule einen eigenen Garten finanziert, anlegt und bepflanzt – auch mal durch Aufbrechen des Asphalts. Der Volkswirt und Agrarökologe hat nun eine Presseabteilung, Prominente wie Judith Rakers und Christoph Biemann treten als Ackerbotschafter auf, und ein Politikteam kümmert sich um Lobbyarbeit.

Was sein Projekt bewirkt, erfährt Schmitz von den einstigen Kindern selbst: „Die heute jungen Erwachsenen sagen, der Schulacker sei in ihrer Kindheit der einzige Berührungspunkt mit frisch erzeugten Lebensmitteln gewesen.“ Bis 2030 will Schmitz 15.000 Schulen und Kitas mit Äckern ausgestattet haben – „damit wir den Punkt erreichen, an dem es Normalität wird“.

Christoph Schmitz