Wegweiser

Remi Crameri

„Ich will erreichen, dass wir vom Verbrenner wegkommen.“
Remi Crameri

E-Auto mit Stil

Remi Crameri hat ein Problem. Der Schweizer liebt es, Auto zu fahren, aber er liebt auch die Natur und ist sich bewusst über die Folgen von Verkehr, Lärm und Abgasen. "Daher möchte ich wenigstens dazu beitragen, dass wir vom Verbrennungsmotor wegkommen", sagt er. 2015 kaufte Crameri sein erstes Elektroauto, aber das reichte ihm nicht. "Ich möchte auch andere davon überzeugen." Ein Maskottchen musste her, ein Auto, das richtig Aufsehen erregt. Ein Auto wie sein Renault 4CV, ein Oldtimer aus dem Jahr 1954.

Vor drei Jahren begann Remi Crameri damit, das Schmuckstück umzurüsten. "Den alten Benzinmotor raus, neuen Elektromotor rein", sagt er und lacht. Technik liegt ihm im Blut, er beschäftigt sich schon seit seiner Kindheit mit Autos. Was er nicht weiß, recherchiert er im Internet und schaut sich in YouTube-Videos von anderen Bastlern ab. Normalerweise haben Elektroautos kein Getriebe und damit auch keine fünf Gänge wie der Renault. Aber Crameri schaffte es, sogar das Schaltgetriebe zu erhalten, damit der Oldtimer seinen Charakter bewahrt.

Zwei Jahre später surrte er mit seinem E-Oldtimer das erste Mal über die Straßen seines Heimatkantons Graubünden. Auf Oldtimertreffen ist er sofort im Gespräch. "Viele regen sich erst auf, wie ich Kulturgut so verschandeln könne", erzählt Crameri. "Aber wenn sie selbst damit fahren und merken, dass es sich noch immer anfühlt wie ein Oldtimer, können wir über den Sinn und Unsinn von Verbrennungsmotoren reden." Mittlerweile hat er auch einen alten Renault Twingo umgebaut, beide Autos haben die Straßenzulassung erhalten.

Über all das berichtet der Geschäftsleiter der Fachhochschule Südostschweiz in den sozialen Medien. Schon während seines BWL-Studiums untersuchte er das Fahrverhalten von Zürcher Taxis, um herauszufinden, ob sich eine E-Flotte lohnen würde. Die Antwort war: ja. Das war 1997.

Heute verleiht Crameri zwei seiner E-Autos in einer Car-Sharing-App "zu niedrigen Preisen, um die Menschen zu überzeugen". Er selbst fährt mit seinem E-Auto gerne nach Schottland in den Urlaub. "Mit etwas Planung ist das kein Problem."

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